Schweiz – Trotz höherem Holzeinschlag Forstwirtschaft im Minus

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BAFU
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Holzernte, Schweiz2010 nahm die Holzernte in den Schweizern Wäldern um gut 5% auf 5.1 Millionen Kubikmeter zu, nachdem sie in den zwei Vorjahren konjunkturbedingt zurückgegangen war. 65% der Holzernte, 3.3 Mio. Kubikmeter, kamen aus öffentlichen Wäldern (+3%), 1.8 Mio. Kubikmeter kamen aus Privatwäldern (+9%). Die steigenden Holzerlöse, die höheren Erntemengen und Kostenreduktionen verbesserten das Betriebsresultat der Waldbewirtschaftung. Während in der Schweiz die Holznachfrage des inländischen Baumarktes 2008 und 2009 hoch blieb, bewirkten die wirtschaftliche Rezession im Ausland und die nachlassende Dynamik der internationalen Holzmärkte rückläufige Holzpreise, so dass sich die Schweizer Waldbesitzer beim Holzschlag zurückhielten.

Holzernte entwickelte sich regional unterschiedlich
Der Grossteil der Nutzungszunahme geht auf den Kanton Bern zurück (+127‘000 m3), auf welchen 20% der Erntemenge entfielen. Der zweitwichtigste Holzkanton, der Kanton Waadt, trug 2010 10% zur gesamten Erntemenge bei und verzeichnete ein Plus von 12%. Im Privatwaldkanton Luzern stieg die Ernte um 17% (+40‘000 m3), der Kanton Neuchâtel konnte um gut 20% zulegen, das Wallis um 27%.
In den Kantonen Zürich, Aargau und Thurgau gingen die Holzernten zurück. Das Mittelland ist damit die einzige Forstzone, in welcher die Nutzung 2010 abnahm. Insgesamt wurde aber im Mittelland nach wie vor am meisten Holz geschlagen, nämlich 35% der Gesamtmenge (Voralpen: 24%, Jura: 22%, Alpen: 16%, Alpensüdseite: 2%). Wie in den Vorjahren ist auch 2010 eine Verlagerung der Nutzung vom Mittelland in die gebirgigen Regionen mit unternutzten Wäldern festzustellen. So steigerten die Waldbewirtschafter in den Voralpen mit einem Plus von 12% die Holznutzung am meisten.

Holzernte 2010 erzielt bessere Resultate
HolzverkaufDie durchschnittlichen Erntekosten gingen fast überall zurück. Da die Holzerlöse gleichzeitig anstiegen, verbesserte sich das Resultat in der Holzproduktion. Während im Vorjahr ein Kubikmeter Holz den Forstbetrieben unter dem Strich nicht einmal einen Franken einbrachte, resultierte 2010 ein Überschuss von gut 4 Franken pro Kubikmeter. Außer in den Alpen konnten die unmittelbaren Kosten der Holzernte durch die Einnahmen aus dem Holzverkauf gedeckt werden. Der Überschuss reichte jedoch nicht aus, um den gesamten Aufwand für die Waldpflege und Walderschließung zu finanzieren.
Werden die gesamten Kosten der Forstbetriebe (inklusive Verwaltungsaufwände) in Betracht gezogen, schließt die Waldbewirtschaftung gesamtschweizerisch mit einem Verlust ab. 2010 betrug dieser 40 Franken pro Hektare (2009: 56 CHF/ha, 2008: 38 CHF/ha).
Veröffentliche Mitteilung