Studiengang Holzwirtschaft in Hamburg wird erhalten, lässt aber Federn

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BWFG HH/HA/DHWR/IHB
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Wie die Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung am 6. November mitteilte, wird der Studiengang Holzwirtschaft an der Universität Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut in veränderter Form fortgeführt werden. Aufgrund eines Defizits des Fachbereichs Biologie, dem das Zentrum für Holzwirtschaft angegliedert ist, drohte das Aus für den Studiengang. Nach Protesten von Wirtschaft, Forschung und Verbänden, wurde jetzt eine Fortführungslösung gefunden.

Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, spricht von einer guten Grundlage für erfolgreiche Forschung und Lehre am Zentrum für Holzwirtschaft - die Nutzung der gemeinsamen Infrastruktur und verschiedener Einrichtungen am Standort Bergedorf sei dabei deutschlandweit einzigartig.

Das Studium ist jetzt in ein Bachelor- und Masterstudium aufgeteilt. Das neue Studienangebot für den Bachelor Bio-Ressourcen-Nutzung startet im kommenden Wintersemester 2018/19. Ein Jahr später können die ersten Studierenden das englischsprachige Studium im Master Wood Science aufnehmen.

Allerdings schrumpft die personelle Ausstattung des Studiengangs, wie das Hamburger Abendblatt berichtet: Drei Professuren, die bis 2024 frei werden, sollen nicht neu besetzt werden, so dass es dann vier statt sieben Professuren geben wird. Davon wolle die Wissenschaftsbehörde zwei Professuren finanzieren und das Budget der Uni um 300.000 Euro pro Jahr aufstocken. Die Lehrkapazität insgesamt soll um knapp 30% schrumpfen, ebenfalls dadurch, dass freiwerdende Stellen nicht wiederbesetzt werden. Die Zahl der Studienanfänger werde sich von 60 auf 50 pro Jahr für den Bachelor verringern; die Zahl der Master-Anfänger werde mit etwa 30 pro Jahr wohl gleichbleiben.

Der deutsche Holzwirtschaftsrat, der bereits 2016 die Gespräche um die Erhaltung des Studiengangs für gescheitert erklärte, begrüßt die Weiterführung des Studiengangs Holzwirtschaft, kritisiert aber die starke Reduktion der Professorenstellen und fordert eine Forschungsinitiative der Bundesregierung.

Auch die Umbenennung des Studiengangs in „Bio-Ressourcen-Nutzung“ weise in die falsche Richtung. Gerade die Holzverwendung werde in den kommenden Jahren nicht nur im Bausektor, sondern auch im Bereich der Bioökonomie stark an Bedeutung gewinnen.

Um die Potenziale des Holzes auch im Bereich des Klimaschutzes noch besser heben zu können, brauche es ausreichende Kapazitäten in Forschung und Lehre und eine der Bedeutung gerecht werdende Forschungsinitiative der Bundesregierung.

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