Französische Holzindustrie schlägt Alarm

Quelle:
FNB / IHB
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FNB, douane, 29 mars 2012

Mit einem Weckruf an Politk und Medien hat der größte französische Holzindustrieverband FNB auf die steigenden Exporte von Rundholz nach Asien, und insbesondere nach China, reagiert. Im Rahmen einer Pressekonferenz Ende März legte der Verband Zahlen vor, nach denen sich die französischen Exporte von Buchen- und Eichenrundholz nach China seit dem Jahr 2007 auf über 300.000 m³ verdreifacht haben.

Der FNB erkennt darin eine Entwicklung, welche die Strukturen in der französischen Holzindustrie, sowohl bei den Sägwerken als auch bei weiter verarbeitenden Betrieben nachhaltig verändert. Der Verbandsvorsitzende des FNB, Laurent Denormandie, forderte die Politik und die Verantwortlichen auf, über regulierende Maßnahmen gegen eine weitere Steigerung der Exporte von Rohholz nach Fernost nachzudenken. Dabei gehe es nicht um Protektionismus sondern um eine "realistische Betrachtung" der Situation, betonte Denormandie. "Wir müssen heute an morgen denken", sagte er weiter.

Nachfrage nach Rundholz in China steigt
Schon in wenigen Jahren, das ergibt sich aus einer Extrapolation von Zahlen der Chinese National Development and Reform Commission und der Chinese Society of Forestry bis 2015, wird die Nachfrage nach Rundholz in China von heute 100 Mio. m³ auf 150 Mio. m³ anwachsen. Diese Entwicklung wird zudem durch die Zollpolitik Chinas begünstigt, die fertige Holzprodukte wie Möbel mit deutlich höheren Importzöllen belegt als Importe von Rundholz.

Angesichts solcher Zahlen könne man sich nicht damit zufrieden geben, einer zunehmenden Verlagerung des Rohstoffes Holz nach Fernost weiter tatenlos zuzusehen. Die Holzindustrie in Frankreich benötigt, nach Denormandie, "dringend eine sachliche Neujustierung der chinesischen und europäischen Zölle auf Rund- und Schnittholz". Dabei müsse es das Ziel sein, die Ausfuhr von verarbeiteten Produkten zu begünstigen und auf Baumarten bezogene Exportquoten für Rundholz einzuführen.

Verband fürchtet um 50.000 Arbeitsplätze
Würden keine Maßnahmen seitens der Politik ergriffen, könnten nach Einschätzung des FNB in den nächsten zehn Jahren bis zu 50.000 Arbeitsplätze in der französischen Holz verarbeitenden Industrie verloren gehen. Das Phänomen der Erosion in unserem Industriezweig gewinnt an Fahrt, so der Verband.

Die komplette Stellungnahme des FNB lesen Sie hier.

 

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