AGDW-Präsident Philipp zu Guttenberg fordert Marshallplan für den Wald

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AGDW/IHB
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Schmidt und zu GuttenbergBundesforstminister Christian Schmidt und AGDW-Präsident Philipp zu Guttenberg trafen sich in dieser Woche zu einem Waldspaziergang in Berlin. Zu Guttenberg forderte einen Marshallplan für den Wald. Insbesondere die Strukturprobleme im Kleinprivatwald müssten in den Fokus rücken.

Lösungen für strukturelle Probleme finden

Der Wald müsse heute einer Vielzahl von Ansprüchen gerecht werden, sagte zu Guttenberg: als Rohstofflieferant, Klimaschützer, Erholungsort und vieles mehr. „Die Ansprüche nehmen ständig zu, daher brauchen wir ein umfassendes Programm, das die strukturellen Probleme benennt und schnell Lösungen umsetzt.“

AGDW- Präsident zu Guttenberg und Bundesminister Schmidt hatten sich im Berliner Grunewald zu einem Waldspaziergang getroffen, um die aktuellen Themen rund um den Wald und die Forstwirtschaft zu diskutieren. „Mein Ziel ist es, unseren Wald zu bewahren und nachhaltig zu nutzen – in einer ausgewogenen Balance zwischen den vielfältigen Ansprüchen unserer Gesellschaft und den Interessen der Waldbesitzer“, sagte der Bundesforstminister. Er wolle sich dafür einsetzen, dass mehr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wird, zugunsten von Klimaschutz, Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum.

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse stärken

Die große Mehrheit der rund zwei Millionen Waldeigentümer in Deutschland sind Besitzer kleiner Flächengrößen, die ihre Wälder unter anderem in Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen nachhaltig bewirtschaften. Rund die Hälfte der Privatwaldfläche teilen sich Betriebe mit weniger als 20 Hektar. Für den AGDW-Präsident muss die Stärkung des Kleinprivatwaldes daher ein zentrales forstpolitisches Element sein. „Ein Marshallplan für den Wald muss vor allem die Strukturprobleme im Kleinprivatwald in den Fokus nehmen“, sagte zu Guttenberg.

Die vielfältigen Leistungen des Waldes für die Gesellschaft könnten nur durch die Bewirtschaftung aktiviert werden. „Hier haben wir aber zunehmend ein Problem.“ Der Schlüssel liege bei den Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen: Derzeitige Hemmnisse müssen identifiziert, auf Bundesebene koordiniert und geeignete, neue Förderinstrumente gefunden werden. „Das ist eine Mammutaufgabe für alle Beteiligten. Wir brauchen daher vor allem auch ein klares Commitment im Bund, hier koordinierend tätig zu werden“, so zu Guttenberg

Der AGDW-Präsident dankte Bundesminister Christian Schmidt für neue Initiativen wie den 1. Deutschen Waldtag oder die Wiederbelebung der Charta für Holz. In der kommenden Wahlperiode müssten die Maßnahmen, die im Klimaschutzplan 2050 und in der Waldstrategie benannt sind, konsequent umgesetzt werden.

Plädoyer für die Douglasie

Zu Guttenberg übergab dem Minister am Ende des Spazierganges eine Douglasie. „Die Douglasie hält dem Klimawandel stand. Da sie extreme Wetterlagen wie Hitzeperioden, Trockenheit und Unwetter aushält, sorgt diese Baumart in den Wäldern für Stabilität“, sagte der AGDW-Präsident.

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